Arbeitsmedizin

G 24 Vorsorge: Gefährdung der Haut

Erfahre alles, was du wissen musst zur Vorsorge Gefährdung der Haut (ehem. G 24): Inhalt, Pflicht, Kosten, Häufigkeit.

Dr. med. Beatus Buchzik
September 4, 2024
Lesezeit:
5 Minuten

Hauterkrankungen zählen zu den häufigsten Berufskrankheiten. Ursachen dafür können die Nutzung von chemischen und biologischen Stoffen sein sowie Feuchtarbeit und das Tragen von Handschuhen. Eine arbeitsmedizinische Vorsorge "Gefährdung der Haut" (ehem. G 24), ist immer dann anzubieten, wenn Mitarbeiter Hautkontakt mit Wasser, Flüssigkeiten oder Chemikalien und biologischen Stoffen haben. Ziel der Vorsorge ist es, Erkrankungen wie Ekzemen, Dyshidrosen oder Allergien vorzubeugen. Da die Bezeichnung G 24 bis heute in vielen Unternehmen verwendet wird, wird auch im Folgenden davon gesprochen. Hier erfährst du, ob du eine G 24 veranlassen oder deinen Mitarbeiter anbieten musst und was für dich als Arbeitgeber sonst noch wichtig zu wissen ist.

Um die Lesbarkeit zu erleichtern, verwenden wir in diesem Artikel ausschließlich die männliche Form. Selbstverständlich sprechen wir damit alle Menschen unabhängig von Geschlecht und Identität an.

Zusammenfassung

Die G 24 Untersuchung bzw. Vorsorge für hautgefährdende Tätigkeiten dient dazu, Hauterkrankungen, die im Zusammenhang mit der Arbeit stehen, frühzeitig zu erkennen und einen Schutz gegen sie zu gewährleisten. Hierbei stehen Mitarbeiter im Fokus, die beruflich viel mit Wasser, Reinigungs- und Desinfektionsmittel oder feuchten Lebensmitteln in Kontakt stehen oder für längere Zeit flüssigkeitsdichte Handschuhe tragen. Die G 24 Untersuchung ist eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung. Mitarbeiter werden ärztlich beraten und erhalten eine Untersuchung der Haut. Alle Untersuchungsergebnisse unterliegen der Schweigepflicht und werden nur dem Mitarbeiter mitgeteilt. Arbeitgeber erhalten lediglich eine Teilnahmebestätigung der Vorsorge.

Was ist Inhalt einer G 24 Untersuchung?

Die G 24 Untersuchung ist eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung und beinhaltet folgende Punkte:

  • Untersuchung der Haut
  • Beratung zur individuellen Belastung der Haut
  • Beratung zum Tragen von Handschuhen am Arbeitsplatz
  • Hinweise zur Hautpflege
  • Informationen über den Arbeitsplatz

Für wen ist eine G 24 Untersuchung erforderlich?

Die G 24 Untersuchung ist für Personen erforderlich, die z.B. in folgenden Sektoren arbeiten:

  • Gesundheitsberufe wie Ärzte, medizinisches Pflegepersonal, Zahnarzthelfer
  • Nahrungsmittel und Gastgewerbe inkl. Köche
  • Bäckereien
  • Metallbranche
  • Reinigungsberufe
  • Friseurberufe
  • Baugewerbe
  • Gärtner etc.

Ist die G 24 Untersuchung Pflicht?

Ob die G 24 Untersuchung verpflichten ist, hängt von der Stundenanzahl ab, die Mitarbeiter pro Tag mit Feuchtarbeit verbringen. Feuchtarbeit bezeichnet alle Tätigkeiten, bei denen Mitarbeiter mehr als zwei Stunden Hautkontakt mit Wasser oder wässrigen Flüssigkeiten haben, mindestens 15 Mal pro Arbeitstag ihre Hände waschen oder häufig zwischen flüssigkeitsdichten Handschuhen und Händewaschen wechseln müssen.

Art der Vorsorge nach durchschnittlicher Feuchtarbeit pro Tag.

Eine Angebotsvorsorge muss zudem vorgeschlagen werden, wenn die Mitarbeiter mit Stoffen wie N- Nitrosodiethanolamin (NDELA), N- Nitrosomorpholin (NMOR), wie auch bioverfügbaren Cobaltverbindungen arbeiten.

Die Pflichtvorsorge muss durchgeführt werden, wenn mit Epoxidharzen gearbeitet wird oder der Mitarbeiter mit Stoffen wie Beryllium, Nickel, Benzoapyren oder Blei in Berührung kommt.

Wie lange dauert die G 24 Untersuchung?

Eine G 24 Untersuchung dauert in der Regel ca. 10 - 15 Minuten. Sie ist aufgeteilt in: Anamnese, Beratungsgespräch und eine Untersuchung der Haut.

Wie oft wird die G 24 Untersuchung durchgeführt?

Die Erstuntersuchung sollte vor Antritt der Tätigkeit erfolgen. Die erste Folgeuntersuchung einer G 24 Untersuchung nach sechs Monaten und alle weiteren Untersuchungen sollten im Abstand von 3 Jahren erfolgen.

Wie viel kostet eine G 24 Untersuchung?

Eine G 24 Untersuchung bzw. arbeitsmedizinische Vorsorge zur Gefährdung der Haut kostet meist ca. 30-45 Euro und ist in der Regel mehrwertsteuerfrei.

Wer übernimmt die Kosten für die G 24 Untersuchung?

In der Regel übernehmen Arbeitgeber die Kosten der G 24 Untersuchung. Grundsätzlich kann die Untersuchung aber auch auf Selbstzahlerbasis durchgeführt werden.

Kann die G 24 Untersuchung von Hausärzten durchgeführt werden?

Nein. Hausärzte dürfen die G 24 Untersuchung in der Regel nicht durchführen.

Die G 24 Untersuchung dürfen nur Fachärzte durchführen, die die Gebietsbezeichnung "Arbeitsmedizin" oder die Zusatzbezeichnung "Betriebsmedizin" tragen. Hausärzte erfüllen diese Anforderungen meist nicht und dürfen die G 24 Untersuchung dann nicht durchführen.

Bei der Suche nach geeigneten Ärzten kommt es neben der fachlichen Ausbildung auf Themen wie regionale Abdeckung, Verfügbarkeit, Service und digitale Unterstützung an.

Ein überbetrieblicher Anbieter wie kaer ermöglicht die Durchführung von G 24 Vorsorgeuntersuchungen:

  • in hoher Anzahl
  • flexibel und bequem in eurem Betrieb vor Ort
  • bundesweit
  • digital unterstützt und
  • so einfach wie möglich für dich und deine Kolleg*innen.

Kombination G 42 und G 24

Besonders im medizinischen Bereich und der Pflegebranche, aber auch für Berufe in der Land- u. Forstwirtschaft und der Lebensmittelverarbeitung sind sowohl die G 42 Untersuchung "Infektionsgefährdung" und die G 24 Untersuchung "Gefährdung der Haut" relevant. Die G 42 Untersuchung wird bei Tätigkeiten mit erhöhtem Infektionsrisiko durchgeführt.

Beide Untersuchungen können eine Pflicht- oder eine Angebotsvorsorge sein. Die Art der Vorsorge wird auf Grundlage der Gefahrenbeurteilung festgelegt. Sollen beide Untersuchungen durchgeführt werden, kann eine zusammenhängende Unterweisung zum Thema Gefährdung der Haut und Infektionsgefahr sinnvoll sein.

Was ist die rechtliche Grundlage der G 24 Untersuchung? 

Die DGUV Information 250-005 "Verfahrensablauf bei Verdacht auf beruflich bedingte Hauterkrankungen" beschreibt den genauen Ablauf der G 24 Untersuchung und deren konkrete Rechtsgrundlagen.

Fazit

Die G 24 Untersuchung ist eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung und dient dazu, die Haut von Mitarbeiter, die beruflich häufig mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen, zu schützen. Ob sie angeboten werden muss oder ob die Untersuchung verpflichtend ist, ist abhängig von der durchschnittlichen Feuchtarbeit pro Tag. Die Kosten übernehmen in der Regel Arbeitgeber.

Du brauchst eine G 24 Untersuchung für dich, deine Mitarbeitenden oder deine Kolleg*innen?

Wir bei kaer bieten dir moderne Arbeitsmedizin, die einfach ist und Spaß macht. Kurzfristige Verfügbarkeit, Betreuung vor Ort und digital sowie höchste Qualität sind für uns selbstverständlich. Alle gesetzlichen und fachlichen Anforderungen erfüllen wir natürlich auch. Wir betreuen dich und deine Kollegen grundsätzlich bundesweit. Wenn deine Firma G 24 Untersuchungen durchführen möchte, sprecht uns an und wir machen euch sehr gerne ein Angebot.

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